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Irland; Inselgruppen: die Kykladen, jonische Inseln, liparische Inseln, dänische
Inseln u. s. w.
Gebirge und Bodengestalt. Das höchste Gebirge sind die Alpen. Mit ihnen
hängen zusammen die Apenninen, der Balkan und das europäische Mittel-
gebirge. Isoliert sind die Pyrenäen, die spanischen, großbritannischen und
skandinavischen Gebirge, der Ural und der Kaukasus. — Das Tiefland erstreckt
sich von den Pyrenäen bis zum Ural und zerfällt durch die Weichsel in die sarmatisch e
und nordeuropäische Tiefebene.
Flüsse und Seen. Die größten Flüsse sind die Wolga (430 Mln.) und die
Donau (380 Mln.) — Die Seen sind meist Flußseen, wie die Alpenseen, die
O sisee u. s. w.
Bevölkerung. 312 Mill. Einwohner, welche zum größten Theil der kaukasischen
Rasse angehören.
Die einzelnen Staaten.
A. In Süd-Europa.
1. Die pyrenäische Halbinsel ist voller Gebirge und Tafelländer und hat sehr-
wenig Tiefland. — Hochgebirge sind die Pyrenäen, die das^ Land von Frankreich
scheiden, und die Serra Nevada im Süden. Außerdem die Terra Morena, das
< ant ab rische, das iberische Gebirge und die Serra Estrella. — Flüsse: Minho,
Duero, Tajo, Guadiana, Guadalquivir zum atlantischen Ozean; Ebro zum
Mittelmeer. — Auf der Halbinsel zwei Staaten: Königreich Spanien, 9000 Q.-M-,
16vss Mill. Einw. Hauptstadt Madrid mit 367 000 E. Barcelona, Sevilla,
Valencia, Malaga, Murcia, Cadiz, Granada, Zaragoza. Zu Spanien ge-
hören die Inselgruppen der Balearen und Pityusen. — Königreich Portugal,
1670 Q.-M., 47g Mill. Einw. Hauptstadt Lissabon mit 253 000 E. Op orto.
2. Die apeuninische Halbinsel oder das Königreich Italien, 5400 Q.-M.,
277s Mill. Einw., wird im Norden von den Alpen begrenzt und ist der Länge nach
von den Apenninen durchzogen. Nur im Norden im Gebiete des Po eine große
Ebene. Hauptfluß ist der Po, der mit seinen Nebenflüssen Tessin, Adda und Mincio
zum adriatischen Meer geht. Ebendahin die Etsch. Arno, Tiber und Volturno
fließen in das Mittelmeer. Rom mit 235 000 E. ist Hauptstadt des Königreiches und
Sitz des Papstes. Neapel ist die belebteste Stadt. Mailand, Venedig, Verona,
Mantua, Turin, Genua, Florenz, Pisa, Livorno. — Im Süden liegt die
Insel Sicilieu mit der Hauptstadt Palermo. Daneben die liparischen und
ägatischeu Inselgruppen. Die Insel Sardinien mit Cagliari ist durch die Straße
von San Bonifacio von Corsika, das zu Frankreich gehört, getrennt.
3. Die Balkan-Halbinsel ist meist gebirgig und wird vom Balkan (Hämus)
und dem Pindus durchzogen. Nur im Norden an der Donau ist ein bedeutendes Tief-
land. Flüsse: Donau mit Morawa und Pruth zum schwarzen Meer. Maritza,
Aspr o po kam os, Rusia. — Die Halbinsel zerfällt in folgende Staaten:
a. Die europäische Türkei, 6140 Q.-M., 9 Mill. Einw. Hauptstadt Kon-
stantinopel mit höchstens 600 000 E. Adrianopel, Philippopel, Saloniki
Insel Candia (Kreta).
b. Fürstentum Rumänien, 2317 Q.-M., 52/s Mill. Einw. Hauptstadt
Bukarest mit 221 000 E. Jassy.
6. Fürstentum Serbien, 884 Q.-M., I2/» Mill. Einw. Belgrad. Kra-
gujewetz.
ä. Fürstentum Montenegro, 172 Q.-M., 300 000 Einw. Cettinje.
6. Königreich Griechenland, 910 Q.-M., 1% Mill. Einw. Hauptstadt Athen
mit 55 000 E. Raup lia. Zu Griechenland gehören viele Inseln im ägeischcn Meer,
darunter die größte Negroponte, sowie die jonischen Inseln Corfú, Cefalonia,
Zante u. a.
B. In Mittel-Europa.
4. Die österreichisch-ungarische Monarchie, 11300 Q.-M., 37% Mill.
Einw. Gebirge: Alpen, Karpaten, die böhmisch-mährischen Gebirge. Tief-
ebenen: das Marchfeld, die große und die kleine ungarische Tiefebene. Der
Hauptfluß ist die Donau mit den Nebenflüssen March, Waag, Theiß; Inn,
Leitha, Raab, Drau und Sau. Die Moldau in Böhmen fließt zur Elbe. Quell-
gebiet der Oder und Weichsel. — Man theilt Österreich in
a. die deutsch-slavischen Länder: Erzherzogtum Österreich mit der Reichs-
Hauptstadt Wien 1 Mill. E. — Böhmen mit Prag 190000 E. -- Mähren mi
Erünn 74000 E. — Schlesien mit Teschen. — Tirol mit Innsbruck. — Salz
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Extrahierte Personennamen: Arno Bonifacio_von_Corsika Morawa Jassy Negroponte Raab
Extrahierte Ortsnamen: Irland Kaukasus Donau Süd-Europa Frankreich Guadiana Spanien Madrid Barcelona Sevilla Valencia Malaga Murcia Cadiz Granada Zaragoza Spanien Portugal Lissabon Italien Neapel Mailand Venedig Verona Mantua Turin Genua Florenz Livorno Palermo Sardinien Cagliari Frankreich Donau Donau Rusia Kreta Bukarest Belgrad Montenegro Griechenland Athen Griechenland Cefalonia Mittel-Europa Karpaten Donau March Leitha Reichs-
Hauptstadt_Wien Teschen
34
Ii. Teil. Erdbeschreibung. D. Mittel-Europa.
vielen Jnselchen in den Lagunen erbaut; statt der Straßen hat die Stadt Kanäle; der
Markusplatz ist berühmt. Pàdua. Verona. Mantua. Cremona (Geigen), d) Emilia:
Bologna (bolonja), Univ.; Parma; Piacenza (piatschcnza); Modena; Ravenna;
Carrara, am Meere, hat große Marmorbrüche. — 2) Mittelitalien: a) Die Marken, mit
der Hauptstadt Ancona, b) Umbrien: Hauptstadt Perugia (perudscha). c) Toskana: Haupt-
stadt Florenz am Arno; Livorno; Pisa. Zu Toskana gehört auch die Insel Elba, wo
Napoleon I. eine Zeitlang lebte, ä) Der ehemalige Kirchenstaat: Nom an der Tiber ist
die Hauptstadt des Königreichs, hat 280 000 Einwohner und heißt auch die „ewige Stadt."
Hier ist der Sitz des Papstes (Residenz der Vatikan). Die in Kreuzform gebaute Peterskirche
ist die berühmteste Kirche der Welt. Die Katakomben unter der Stadt sind unterirdische Gänge
und Gewölbe, welche von den ersten Christen als Zufluchts- und Begräbnisstätten angelegt
wurden. Der Vatikan und Qnirinal sind Paläste; die Engelsbnrg ist eine Citadelle. Alter-
tümer sind: das Kolosseum, das Pantheon, das Kapitolium, die Trajaussänle. Die Stadt
besitzt viele Kunstschätze und ist die wichtigste Bildungsstätte der Maler und Bildhauer. Zu
Mittelitalien gehörtauch die kleine Republik San Marino (62 qkm). — 3) Unteritalien:
a) Neapel oder das vormalige Königreich beider Sicilien ist reich an Südfrüchten, feinen
Weinen (Lacrimar Christi) rc. Zu den Plagen gehören: Die Ausbrüche des Vesuv und Ätna,
der Sirokko, die Erdbeben und Skorpione. Städte: Neapel am Vesuv, hat eine reizende
Lage; die Lazzaroni bilden den ärmsten Teil der Bevölkerung. Die Städte Pompeji und
H er cnlanum, welche einst durch den Vesuv verschüttet wurden, werden wieder auögcgraben.
Gaöta, Salerno, Tarent, d) Die Insel Sicilien mit Palermo. Städte: Catania
am Ätna; Messina, o) Die Insel Sardinien, mit der Stadt Caliari (kaljari).
Nördliche Staaten der Balkanhalbinsel. 1) Das Fürstentum Rumänien, hat
über 121 000 qkm, etwa 6 Mill. Einw., liegt auf dem linken Donauufer und besteht aus
der Moldau mit der Hauptstadt Jassy und der Walachei mit der Hauptstadt Bukarest
(bukarescht). — 2) Das Fürstentum Bulgarien (fast 98 Ooo qkm — 4 Mill. Einw.) mit
der Hauptstadt Sofia. 8) Das Fürstentum Serbien (fast 44 000 qkm — l1/« Mill. E.)
mit der Festung Belgrad an der Donau. 4) Bosnien und die Herzegowina (fast
72000 qkm — 1% Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Serajewo. 5) Das Fürstentum
Montenegro (fast 5000 qkm —190 Ooo Einw.) mit der Hauptstadt Cettigne ( tschettinje).
Die europäische Türkei ist ein Kaisertum, hat 192 Ooo qkm und 6 Mill. Einw.
Sie ist von Asien nur durch die Straße der Dardanellen und den Bosporus (2 km breit)
getrennt. Das Klima ist mild und weniger heiß als in Italien. Der Boden ist außer-
ordentlich fruchtbar, aber nicht fleißig angebaut. Die merkwürdigsten Produkte sind: Pferde,
Kamele, Wölfe und Bären, Seidenraupen — Baumwolle, Mais, Reis, Südfrüchte, Tabak
— Meerschaum. Die Türken bekennen sich zur muhamedanischen Religion und sind leiden-
schaftliche Tabak- und Opiumraucher. Der Landesherr heißt Sultan, der erste Minister
Großvezier, der Ministerrat Divan, die Kirche Moschee, die heilige Schrift Koran, der
oberste Geistliche Mufti, die Geistlichen überhaupt nennt man Ulema. Provinzen: Rum-,
Ili oder Romanie», Macedonie», Thessalien, Albanien, Ost-Rumelien. Städte: Kon-
stantinopel (Stambul), in den ältesten Zeiten Byzanz genannt, hat über 600 000 E., liegt
am Bosporus in herrlicher Lage; Pera,ugalatà und Skutari sind Vorstädte; das Serail (seraj)
ist die frühere Residenz des Sultans nd bildet einen Stadtteil für sich. Adriano pel,
an der Maritza. Philipoppel. Gallipoli. Salonichi (das alte Thessalonich). Zur
Türkei gehört auch die große Insel Kreta.
Das Königreich Griechenland enthält über 50 000 qkm und 1^ Mill. Einw. Es ist
der südlichste Teil der Balkanhalbinsel. Das Land ist äußerst uneben, aber sehr fruchtbar und
hat ein mildes Klima; in den südlichen Gegenden herrscht fast ewiger Frühling. Produkte
wie in der Türkei. Die Bewohner sind griechisch- und römisch-katholisch. Während Griechen-
land im Altertum der Sitz der höchsten Geistesbildung war, ist gegenwärtig die Schul-
bildung nur dürftig. — Städte: Athen, hat 50 000 Einw., ist die berühmteste Stadt des
Altertums, besitzt eine Universität, prächtige Altertümer, z. B. Tempel, Statuen rc.
Korinth und Patras, am Golf von Korinth, Handel mit kleinen Rosinen (Korinthen).
Nauplia, Festung. Die 3 letztenstädte liegen auf derhablinsel Morea oder dcmpeloponncs.
Unter den Inseln merken wir außer den 7 jonischen: Euböa oder Negroponte, Tinos,
Naxia, Paros. Die Städte Corfà und Zante auf den gleichnamigen Inseln.
v. Mittel-Europa.
Die Republik Frankreich, über 500 000 qkm, 40 Mill. Einw. Das Klima im
Norden ist wie in Norddeutschland, im Süden sehr mild, so daß Südfriichte gedeihen. Die
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
C. Süd-Europa. Sä
welcher ein Gefängnis für Staatsgefangene war, die Paulskirche, die Westminster-Abtei, das
Parlamentsgebäude, das britische Museum u. a. Etwa zweitausend Seeschiffe liegen fortwährend
in London. Unter der Themse befindet sich ein Tunnel. Greenwich (grihnitsch); hier ist
die Meridian-Sternwarte Englands. Dover, Ueberfahrt nach Calais in Frankreich. C a n t e r -
bury (käntrbri). Southamton (sautämpten). Portsmouth (portsmöds). Cambridge
(kähmbridsch), Univ. Oxford, Universität. Bristol (brist'l). Birmingham tbirminghäm).
Liverpool (livverpul), nach London die größte Handelsstadt Europas. Manschester
(mentchest'r), der erste Platz der Welt für Baumwollenwaren. Newkastle (njnkäss'l) Stein-
kohlenwerke. — b. Schottland. Edinburg, Hauptstadt,Universität. Glasgow, Universität,
Steinkohlen. Die Hebriden mit der Insel Staffa, worauf die berühmte Fingalshöhle. Die
Bewohner der Orkaden und Shetlandsinseln sschetländs-) betreiben Fischerei und Eiderfang,
o) Irland. Dublin fdöblin), Hauptstadt, Universität.— Belfast. — Zu Großbritannien
gehören in Europa: Die Inseln Malta (im Mittelmeer) und Helgoland (vor der Elbmün-
dung), sowie die Festung Gibraltar in Spanien. Außerdem hat dasreich auch noch viele
außereuropäische Besitzungen.
0. Süd-Europa.
Die pyrenäische Halbinsel oder Portugal und Spanien. Die Pyrenäen sind
auf ihren Gipfeln stets mit Schnee und Eis bedeckt. Am Fuße des Gebirges liegt die
Ebro ebene, in welcher Orangen, Ölbäume und Wein gedeihen. Im Süden ist das
Klima im ganzen mild und der Winter fast unbekannt; es gedeihen dort die Dattelpalme,
das Zuckerrohr, der Indigo, Wein und Südfrüchte. Sonstige Produkte sind: Merinoschafe,
welche beständig im Freien bleiben und eine berühmte Wolle liefern, Esel, Maulesel, die
Cochenille, Seidenraupen — viel Silber, Blei und Quecksilber. Die Bewohner sind katholisch,
stolz, tapfer, freiheitsliebend, aber in der Bildung zurück.
a) Das Königreich Spanien, 500 000 qkm, ist fast Iv2 mal so groß als das
Königreich Preußen und hat 17 Mill. Einw. — Städte: Madrid, Hauptstadt am Man-
zanarcs, auf öder Hochfläche, hat nach dem Sprichworte „drei Monate Winter und neun
Monate Hölle": Universität, 333 000 Einw. In der Nähe das Lustschloß Aranj uez (aranchues).
Valladolid (waljadolid). Saragossa, am Ebro. Toledo, am Tajo (tacho). Cordova,
am Guadalquivir. Sevilla, (sevilja), am Guadalquivir, Columbus Grabmal. Granäda
mit der Alhambra, dem Palast der frühern Maurenkönige. Cadix, Kriegshafeu am Golf
von Cadix. Die Festung Gibraltar gehört den Engländern. Am Mittelmeer: Mälaga,
Weingärten; Cartagena; Alicante; Valencia; Barcelona; Zaragoza (dsaragodsa)
am Ebro. Im Norden liegt Navarra mit der Festung Pamplona, und das Baskenland mit
der Stadt Bilbao. Von den Basken sagen die Castilianer: Sie schreiben Salomo und
spechen dies Wort Nebukadnedzar aus, weshalb auch selbst der Teufel ihre Sprache nicht
habe erlernen können, obgleich er sich eigends zu diesem Zweck sieben Jahre in Bilbao auf-
gehalten. Die balearischen Inseln Mallorea (maljorka) mit der Stadt Palma und
Menorca und die pityusischen Inseln im Mittelmeer.
b) Das Königreich Portugal, fast 93 000 qkm, über 4^ Mill. katholische Einwohner.
Lissabon am Tajo, Hauptstadt, 280000 Einw. Der Portugiese sagt mtt Stolz: ,,Wer
Lissabon nicht gesehen, hat nichts gesehen." Oporto am Duero, Portwein, Coimbra ist
eine Universitätsstadt.
Die apenninische Halbinsel oder das Königreich Italien hat über 296 000 qkm,
28 Millionen Einwohner, und ist etwa 5/ö so groß wie Preußen. Die Halbinsel liegt
zwischen dem adriatischen, jonischen und tyrrhenischen Meer. Das adriatische Meer bildet den
Golf von Venedig, das jonische den Golf von Tarent, das tyrrhenische den Golf von
Ge nua. Im Norden treten die Alp e n, worin der Montblanc liegt, ins Land. Die Apenninen
durchziehen das Land der Länge nach; im mittlern Teile derselben liegen: die Hochebene der
Abruzzen und die pontinischen Sümpfe. Das Klima ist im allgemeinen sehr mild;
Schnee kennt man nur auf den höchsten Gebirgen. Zu den mildesten und fruchtbarsten Land-
strichen gehören: Die Poebene, die Gegend von Genua und Florenz, ferner: Neapel und
Sicilien. In Unteritalien gedeiht die Dattelpalme und Aloe. Hier herrscht auch zuweilen
der heiße Wind Sirokko. Zu den Produkten gehören: Der Maulesel, der Thunfisch,
die Sardellen und Seidenraupen, — der Reis und Wein, das Baumöl und Johannisbrot,
die Apfelsinen, — Eisen (auf Elba); Schwefel (auf Sicilien). Marmor bei Carrara. Die
Einwohner sind leichtblütiger und heiterer Natur und meist katholisch. Es giebt unter
ihnen viele Bettler und Räuber. — Landeseinteilung. 1) Oberitalien: a) das Fürsten-
tum Piemont: Turin, b) Herzogtum Genua: Genua, am Meer. 0) Die Lombardei
und Venedig: Mailand mit einem berühmten Dom. Pavia. Venedig, auf
Krüger, Realienbuch. Erdbeschreibung. 3
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: C. Süd-Europa Toledo Cordova Columbus Cadix Cadix
Extrahierte Ortsnamen: London Englands Dover Frankreich Portsmouth Bristol Liverpool London Europas Schottland Edinburg Glasgow Irland Dublin Belfast Europa Malta Helgoland Spanien Süd-Europa Portugal Spanien Spanien Madrid Lustschloß_Aranj Valladolid Saragossa Sevilla Cartagena Alicante Valencia Barcelona Zaragoza Navarra Bilbao Bilbao Menorca Portugal Lissabon Lissabon Coimbra Italien Venedig Tarent Genua Florenz Neapel Sicilien Unteritalien Elba Sicilien Oberitalien Venedig Mailand Pavia Venedig
Xiii. §. 7. Erniedrigung des republikanischen Rom.
179
§. 7. Erniedrigung des republikanischen Rom.
Für das rasche Emporkommen des kleinen römischen Gemein-
wesens war es von großer Bedeutung gewesen, daß es im Lauf
der ersten drittehalb Jahrhunderte nur einen so seltenen Wechsel in
seiner obersten Leitung erfuhr, daß nur sieben Könige auf einander
gefolgt waren, jeder in mehr oder minderem Grade ausgezeichnet, je-
der mit langem Leben und langer Regierungsdauer. Durch die um-
sichtige und kräftige Haltung dieser Männer war Rom, als im Jahre
509 das Königthum abgeschafft wurde (es waren die Zeiten des
Hag gar und Sacharja bei. dem Wiederaufbau des Tempels zu
Jerusalem), schon stark, berühmt und mächtig geworden. Nicht bloß die
Stadt Rom war groß und fest, zahlreich bevölkert und mit stattli-
lichen Bauwerken verschönert; nicht bloß die verschiedenen Bestand-
theile des Volks waren in einen festen Verband und wohlgeordnete
Gemeinschaft gebracht und die Grundlagen der künftigen Staatsver-
fassung in trefflichster Weise gelegt, sondern auch das römische Gebiet
so bedeutend erweitert, daß sich der römische Oberbefehl und Einfluß
von der etruskischen Stadt Tarquinii im Norden bis zur Stadt Alba
im Süden, ja darüber hinaus bis zum Vorgebirge von Circeji und
nach Anrur (Terracina) erstreckte. Schon sorgten römische. Colonieen
dafür, daß römisches Blut, römische Sitte, römische Opfer, römische
Staatsverfassung sich im weiten Umkreise über das westliche Mittel-
Italien ausbreiteten. Von fernen Staaten her kamen Gesandte mit
Begrüßungen und Geschenken zu dem mächtigen ausblühenden Römer-
staat. Griechische, ja karthagische Häfen schlossen mit den Römern
Handelsverträge. Kurz, Rom war unter seinen Königen reich und
mächtig geworden. Aber das änderte sich gewaltig mit der Vertrei-
bung der Könige. Auch die Römer erfuhren, daß Untreue ihren
eignen Herrn schlägt. So geflissentlich auch die römischen Geschichts-
schreiber über die Zeit der Schmach und Erniedrigung Rom's hin-
wegeilen, so können sie doch nicht verdecken, daß die Etrusker sich
Rom's bemächtigten, daß mit den Latinern unglücklich gekämpft
wurde, daß fast alle unterworfenen Städte und Volksstämme abfielen,
daß fast alles eroberte Land wieder zuruckgegeben werden mußte, daß
Rom für lange Zeit auf seine allernächste Umgebung beschränkt wurde,
ja daß es anderthalb Jahrhunderte dauerte, bis es nach langem müh-
seligen Kampf nur erst alles das wiedergewonnen hatte, was es bei
Vertreibung der Könige bereits besaß, aber in den ersten Jahren der
Republik wieder verlor.
v 12 *
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Sacharja Jerusalem Rom Circeji Italien Rom Rom
211
seillc am Mittelmeer, von mehreren tausend Landhäusern-umgeben; Handel mit dem
Morgenland; Oel; Seife; gegen 200 t. E. Straßburg, in der Rheinebene, Süd-
dentschland bedrohende (ehemals beschützende) Festung; Münster.
In den Niederlanden:
Brüssel, östlich von der Schelde; feinste Spitzen; gegen 200 t. E. Ant-
werpen an der Schelde; Seehandel; Dom; gegen 100 t. E. Rotterdam an der
Maas (Rhein); Seehandel; gegen 100 t. E. Haag. Amsterdam an der Zuyder-
see, in sumpfigem Boden auf eingerammten Baumstämmen erbaut (wie z. B. bei
steinernen Brückenpfeilern geschieht); bedeutendste holländische Handelsstadt; von vielen
Kanälen durchschnitten; über 200 t. E.
In England:
London um die untere Themse, den Rheinmündungen gegenüber, wohl die
größte Stadt (nemlich auf der ganzen Erde); erste Handelsstadt; künstliche Wasser-
becken zu beiden Seiten des Flusses (Docks); Themsetunncl; größte Bierbrauerei;
Kirchen für die verschiedensten Sprachen und Glaubensbekenntnisse; St. Paulskirche;
Sammlungen und Vereine aller Art; Bibelgesellschaft; 2'/, Millionen E. (gleich der
Bevölkerung Württembergs und des halben Badens zusammen), darunter auch viele
Deutsche; deutsches Hospital; jährliche Vergrößerung Londons etwa um die Häuser-
zahl Stuttgarts; schroffster Abstand zwischen Armut und Reichthum. Liverpool,
zweite größte Handelsstadt, und Manchester, größte Fabrikstadt; dort Einfuhr, hier
Verarbeitung der Baumwolle; jede um 400 t. E. Leeds, der größte Tuchmarkt;
eine Tuchhalle mit 1800 Stauden; gegen 200 t. E. Diese drei Städte im Norden
von England bilden mit den vielen großen Städten um sie her die gewerbsamste
Gegend auf der ganzen Erde. Birmingham, in der Mitte Englands, erste Fabrikstadt
in Metallwaaren aller Art; im Jahr mehrere 100 t. Gewehre; in einer Fabrik sechzig
Millionen Stahlfedern jährlich; 200 t. E. Bristol im Südwesten; Seehandel;
Gießereien; über 100 t. E. Edinburgh, über Hügel und Thäler hin schön
gebaut; 200 t. E. Glasgow; etwa 14,000 Baumwoll-Webstühle; 300 t. E. Beide
Siaote in Süd-Schottland. Dublin, an der irischen See; irische Leinwand. 300 t. E.
Cork an einem schönen Hafen; Seehandel; irische Auswanderung; über 100 t. E.
1 i ' ' ' In Italien:
Turin, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte Italiens, gegen 200 t. E.
Mailand; Dom aus weißem Marmor mit 5000 Standbildern; Seidenfabriken; Käse-
und Getreidemarkt; gegen 200 t. E- Venedig, zwischen Sümpfen (Lagunen genannt),
auf vielen Inseln, erbaut auf eingerammten Baumstämmen; Gondeln statt der Wa-
gen; viele Brücken; lange Eisenbahnbrücke; Paläste; Markusplatz; Seehandel;
100 t. E. Diese drei Städte in der Po-Ebene. Florenz, am Arno; Dom;
Knnstschätze; über 100 t. E. Rom, in wenig angebauter Gegend, an der Tiber, in
der Mitte Italiens und des südlichen Europas; an Denkmälern reichste Stadt Euro-
pas; einst Beherrscherin der heidnischen, darauf der christlichen Welt (Pabstthnm);
über 300 Kirchen; St. Peterskirchc, die größte aller Kirchen; Kunstschätze; gegen
200 t. E. Neapel, an einem der schönsten Golfe, nahe dem Vesuv; Toledostraße;
400 t. E. Lazzaroni's. Palermo aus der Insel Sicilien; der Winter mild
14*
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Arno
Extrahierte Ortsnamen: Rheinebene Niederlanden Rotterdam Rhein Amsterdam England London Rheinmündungen Badens Londons Stuttgarts Leeds England Birmingham Englands Bristol Edinburgh Glasgow Süd-Schottland Dublin Cork Italien Italiens Mailand Venedig Rom Italiens Europas Neapel Palermo Sicilien
212
als in Stuttgart der Frühling; längster Tag 14^ Stunden, kurze Dämmerung;
gegen 200 t. E.
Auf dev pyrenäifchen Halbinsel:
Madrid, in der Mitte Spaniens, auf einer kahlen, von hohen Bergen über-
ragten Hochfläche, 2000 Fuß über dem Meer, im Quellgebiet des Tajo; Gemälde;
über 200 t. E. Barcelona, au der Ostküste, erste Fabrik- und Handelsstadt Spa-
niens; Baumwollfabrikation; über 100 t. E. Sevilla, in meist eintöniger Tiefebene,
am Guadalquivir; Handel; Tabaksfabrik; Oelpflanzung; 100 t. E. Cadix, auf einer
Landzunge westlich von der Straße von Gibraltar; Seehaudel. Granada, noch
höher gelegen, als Madrid, in einer fruchtbaren Landschaft am Nordfuß des süd-
spanischen Schueegebirges; maurische Bauart; maurischer Königspalast, eines der
prächtigsten Gebäude Europas. Malaga, an der Südküste; Ausfuhr von Wein und
Südfrüchten. Lissabon, oberhalb der Tajomündung, auf dem ansteigenden Gestade
des seeartig erweiterten Tajo schön gelegen; Wasserleitung; über 200 t. E.
In Skandinavien:
Stockholm, in und an einer Meerenge zwischen einem inselreichen See und
einer inselreichen Bucht; Gebäude, Felsklippen, waldige Inseln durch einander gemengt
aus dem Meere hervortretend; Eisenmagazin; Standbild Gustav Adolphs; gegen
100 t. E. Kopenhagen, am Sund, in wohl angebauter Gegend; über 100 t.e.
In Nußland:
Moskau, in der Mitte Rußlands; ehemalige Hauptstadt; mehrere hundert Kir-
chen; Kreml (Festung); unter den Vorstädten auch eine „deutsche"; zum Theil neu
gebaut seit 1812; eine der umfangreichsten Städte:, europäische und asiatische Bau-
art, Paläste und ärmliche Hütten durch einander; über 300 t. E. St. Peters-
bur g, wohl die prächtigste Hauptstadt; in öder Landschaft um die Newamündungen :
außerhalb des eigentlichen Rußlands; au der Ostsee; längster Tag 18'/, Stunde;
lange Dämmerung; gegen 500 t. E. Odessa, am schwarzen Meer; Getreideausfuhr;
Talg; gegen 100 t. E., darunler viele Deutsche; schwäbische, namentlich von aus-
gewanderten Württembergern bewohnte Bauerndörfer im Umkreis; fünfzehn Meilen
nördlich eines Namens Stuttgart.
In Ungarn:
Ofen-Pesth, am Westeude der großen ungarischen Tiefebene, am hohen westlichen
und riefen östlichen Donauuser; Hauptort des ungarischen Handels, besonders Wein-.
Handel; über 100 t. E., von etwa zwölferlei Sprachen.
In der Türkei:
Constan tinopel, Stambul der Türken, größerntheils über Hügel und Thäler
einer Halbinsel malerisch ausgebreitet: am Marmarameer; zugleich am Südende des
Bosporus und daher Schlüssel zum schwarzen Meer; ein Stadttheil ans asiatischem
User; Moscheen-Knppetn; Minarets (Thürme); Sophien-Moschee, Seehandel; viel-
leicht über 700 t. E. Abrianopel, an einem Hügel mitten in einer der schvn'te«
Ebenen; über 100 t. E.
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Extrahierte Personennamen: Cadix Gustav_Adolphs Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Stuttgart Madrid Spaniens Barcelona Sevilla Granada Madrid Europas Malaga Lissabon Skandinavien Stockholm Kopenhagen Nußland Moskau Odessa Stuttgart Ungarn Ofen-Pesth Westeude Türkei Stambul
Naturkunde. 61
bcn aber auch viele Veränderungen durch unterirdische Feuer
erfahren. Eine Probe davon geben jene Berge, welche feu-
rige geschmolzene Massen auswerfen. Sie heißen feuerspei-
ende Berge (Vulkane). „ Dergleichen ist z. B. der Vesuv im
Königreich Neapel, der Ätna auf der Insel Sicilien, der Hecla
mif der Insel Island. Die Masse, welche sie von Zeit zu
Zeit auswerfen, heißt Lava. Anfangs ist sie heiß und flüs-
sig; aber endlich erkaltet sie und wird hart; ja im Fortgan-
ge der Zeit verwittert sie, überzieht sich mit Erde und wird
fruchtbar.
B. Die Naturreiche.
Um die einzelnen Naturkörper zu übersehen, theilt man
sie nach ihrem Wesen, ihren Gestalten, ihren Eigenschaften
und ihren Zusammensetzungen in Reiche, Classen, Ordnungen,
Familien, Gattungen und Arten. So zerfallen alle Natur-
körper ihrer Gestalt lund ihrer innern Einrichtung nach in
zwei große Abtheilungen- Die einen bestehen äußerlich wie
innerlich aus verschiedenen Theilen, deren jeder eine gewisse
bestimmte Verrichtung hat, mittels welcher diese Naturkörper
sich erhalten. Diese Theile nennt man ihre Werkzeuge oder
Organe und die Körper danach organische, d. i. Thiere lind
Pflanzen. Die andern bestehen entweder gar nicht aitö ver-
schiedenen Theilen, oder wenn sie aus verschiedenen Theilen
bestehen, so hat doch keine eine Verrichtung zur Erhaltung
des Ganzen; da ihnen also die genannten Werkzeuge oder
Organe fehlen, so heißen sie unorganische, Irden oder Mine-
ralien. Die organischen Naturkörper zerfallen wieder in zwei
Abtheilungen, in solche, unter deren Werkzeugen einige den
Körper in Bewegung setzen, d. t. Thiere; in solche, denen
die Werkzeuge zur freien Bewegung fehlen, d. i. Pflanzen.
Thiere und Pflanzen nennt man auch lebendige und schreibt
ihnen Leben zu, oder Thätigket auö eigener Kraft. Also zer-
fallen die Naturkörper in drei Theile, oder Reiche, in orga-
nische und lebendige' mit freier Bewegung,, Thiere, in drga-
nische und lebendige ohne diese freie Bewegung, Pflanzen, und
in unorganische und leblose Irden.
1. Irden.'
Die unorganischen Körper, von denen bis jetzt etwa 10,000
Arten bekannt sind, haben keine besonderen Werkzeuge zu ihrem
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— 383 —
theils zur See nach Italien und vereinigte sich mit Victor Ema-nnels Streitkräften. Die Oesterreicher fochten tapfer, aber mt-< glücklich: ihr alter Radetzky lebte uicht mehr. Sie verloren einige Gefechte, zuletzt die mörderische Schlacht bei So lferino, die ihnen 22,000 Mann kostete. Damit war der Krieg entschieden. Oesterreich behielt zwar Venedig, mußte aber die Lombardei abtreten, die Victor Emannel mit Sardinien vereinigte. Auch das mittlere Italien, dessen Fürsten bei dem allgemeinen Aufstande ihrer Unterthanen die Flucht ergriffen hatten, fiel bald dem glücklichen Kömge zu; nur ein Theil des Kirchenstaates mit der Hauptstadt Rom blieb unter der Herrschaft des Papstes. Freilich ließ sich der Kaiser Napoleon die geleistete Hülse mit Savoyen , dem Stanunlanbe Victor Ernanuels, und der Grafschaft Nizza bezahlen, welche er mit Frankreich verband.
3. Die Gründung des Königreichs Italien. — Im folgenden Jahre landete Garibaldi, der kühne Führer italienischer Freischaaren, mit tausend Mann auf Sizilien, wo er von oem Volke unter dem Rufe: „Italien und Victor Emannel!" wie ein Befreier empfangen wurde. In wenigen Wochen war die ganze große Insel in seiner Gewalt. Dann setzte er mit seinem kleinen Heerhaufen von Messina über die Meerenge nach dem Festlande über. Es bedurfte feiner ernstlichen Kämpfe: eine Stadt Süditaliens nach der andern schloß sich ihm an, und bald hielt er seinen Einzug in die Hauptstadt, Neapel. Auch hier wurde Victor Emannel zum Könige ausgerufen, und ganz Italien mit Ausnahme von Venedig und Rom war nun zu einem Reiche vereinigt. Victor Emannel nannte sich hinfort König von Italien und machte das schöne Florenz zu seinem Herrschersitz.
4. Vollendung der Einigung Italiens. — Ein neuer Kamps gegen Oesterreich fügte dann auch die altberühmte «Seestadt Venedig mit ihrem Gebiete dem neuen Königreich Italien hinzu. Als nämlich im Jahre 1866 ein Krieg zwischen Oesterreich und Preußen (Nr. 141) ausbrach, schloß Victor Ema-nuel mit dem letzteren einen Bnnb und zog gegen Oesterreich von
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16
Wichtige Städte sind: Basel, Zürich (Zwingli), Genf mit bedeutender Uhren-
sabrikation, Schaffhansen mit dem berühmten Rheinfall. — Fürstentum Liechten-
stein mit Vaduz.
§ 30. Das Kaisertum Österreich hat größtenteils katholische Bewohner, die
verschiedenen Volksstämmen angehören, unter denen aber der slavische vorherrscht.
Österreich ist außerordentlich reich an Produkten aller Art. Die Gebirge (Alpen,
Karpaten, Sudeten, Erzgebirge) haben reiche Salzwerke, bedeutende Eisen-,
Gold-, Silber- und Quecksilbergruben. Die Ebenen erzeugen viel Getreide, Wein,
Tabak, Holz. Hauptflüsse sind: Donau mit March, Theiß —Inn, Drau,
Save; Elbe mit Moldau und Eger; Weichsel. Das Land zerfällt in deutsche
und nichtdeutsche Länder. Die deutschen Länder: 1. Erzherzogtum Österreich mit der
Hauptstadt Wien (an?). Sie hat über 1 Mill. Einw. 2. Herzogtum Salzburg
mit Salzburg. Hallein (berühmte Saline). 3. Steiermark mit dem Hauptorte
Graz. 4. Istrien mit Triest. 5. Kärnten (Klagenfurt). 6. Krain (Laibach).
7. Dalulatien (Zara). 8. Tyrol, ein Alpenland, hat herrliche Thäler und die
Hauptstadt Innsbruck. 9. Böhmen, von Bergen eingeschlossen, ist eins der frucht-
barsten Länder Europas und besitzt viele der berühmtesten Gesundbrunnen. Haupt-
stadt ist Prag (an?), 6/5. 1757 — Friede 23/8. 1866). Karlsbad und Teplitz
sind berühmte Badeorte, Schlachtorte: Kollin (18/6.1757), Lowositz(l/10.1756),
Kulm (30/8. 1813) und Königgrätz (3/7. 1866). 10. Mähren niit Brünn und
dem Schlachtorte Austerlitz (2/12.1805). 11. Österreich.-Schlesien mit Teschen
(17 7 9). 12. Galizien. Weichsel und D ns e st er haben hier ihren oberen Lauf von
den Karpaten. Hauptstadt ist Lemberg, Krakau starke Festung (8/4. 1525).
Wieliczka hat das reichste Salzlager der Erde. 13. Buckowina mit Czernowitz
ftscher). Nichtdeutsche Länder: 1. Ungarn, eine von den Alpen und Karpaten
umschlossene Tiefebene. Die Gebirge sind reich an Gold. Silber, Kupfer, Eifen,
Steinkohlen, Salz und Holz. Hauptstadt ist Budapest fpescht) (an?), andere wich-
tige Städte: Preßburg, Tokay mit berühmtem Wein. 2. Siebenbürgen mit Her-
mannstadt. 3. Kroatien und Slavonien mit Agram und Essek feschek). 4. Bos-
nien mit Serajewo.
§ 31. Südeuropa. Das Königreich Portugal hat katholische Bewohner.
Südfrüchte, nämlich herrlicher Wein (Rosinen), Mandeln, Citronen, Apfelsinen, Fei-
gen, Oliven bilden Ausfuhrartikel. Hauptströme sind Tajo und Duero. Haupstadt
ist Lissabon (an?), eine andere Oporto (am?) Zu Portugal gehören noch die
Insel Madeira, die Azoren und die Insel des grünen Vorgebirges (kapverdische).
Das Königreich Spanien hat katholische Bewohner, die vorzugsweise Schaf-
zucht und Seidenbau betreiben. Hauptgebirge sind die Pyrenäen, Hauptströme
Ebro, Tajo ftachhoj, Duero, Guadiana und Guadalquivir. Das Klima ist
warm. Die Hauptstadt heißt Madrid. In Sevilla fßewilja) ist das Grabdenk-
mal des Kolumbus; Barcelona und Cadix fkadisj sind wichtige Handelsstädte.
Gibraltar gehört den Engländern. Zu Spanien gehören die Balearen; in Asien die
Philippinen; in Afrika die kanarischen Inseln, und in Amerika Cuba und Portoriko.
§ 32. Das Königreich Italien hat katholische Bewohner. Viehzucht, Seidenbau,
Weinbau sind ihre Beschäftigungen. Die Apenninen mit dem Vesuv, Teile der
Alpen liefern Marmor, Schwefel, Eisen und Kupfer. Po, Etsch und der Tiber
sind die Hauptflüsse. Hauptstadt ist Rom (an?), die weltberühmte Hauptstadt der
alten Römer, mit dem Vatikan (Residenzschloß des Papstes), der Peterskirche, der
größten der Welt, und vielen andern schönen Bauwerken. Im Norden liegen: Tu-
rin, Florenz, Mailand. Venedig ist auf Pfählen erbaut. Neapel am Vesuv
ist die volkreichste Stadt Italiens. Aus Sizilien liegt Palermo.
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Hrsg.: Keck, Heinrich, Sach, August, Johansen, Christian, Meyn, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
77. Die Hauptstadt der neuen Welt.
369
Feuersäulen und Flammen aller Art. Das Meer war nicht zu beschissen; es
mar schaurig und wild, so, als ob es sich selbst verschlänge und durch das
Erdbeben zurückgedrängt würde. Das Ufer war tief ins Meer hineingedrängt
und lag voll Seetiere, die trocken ans dem Saude zurückgeblieben. Ein Schwefel-
geruch verbreitete sich. Plinius legte sich auf ein ausgebreitetes Tuch auf die
Erde, — alles floh. Er wachte auf, und zwei treue zurückgebliebene Sklaven
stützten ihn; — aber sogleich sank er tot wieder nieder, — der dicke Dunst
hatte ihn erstickt. Drei Tage später wurde es wieder Tag; man fand ihn,
einem Schlafeudeu, nicht einem Toten gleich.
Schon mehrere Tage vor dem Ausbruche, erzählt an einer andern Stelle
jener Schriftsteller, hatten verschiedene Erdstöße stattgefnnden, die aber wenig
beachtet wurden, da sie in Kampanien sehr gewöhnlich sind; in der Nacht aber
nach dem Ausbruch waren sie so heftig, daß sie gänzliche Zerstörung zu drohen
schienen. Am nächsten Morgen ivar das Licht äußerst matt, und die Gebäude
schwankten noch immer. Die Wagen, in welchen wir die Stadt verlassen hat-
ten, rollten auf dem erschütterten Erdboden hin und her. Eine furchtbare,
schwarze Wolke leuchtete oft von Flammen, welche Blitzen glichen. Bald darauf
schien sich die Wolke zu senken und das ganze Meer zu bedecken, und wirklich
entzog sie die nächstgelegenen Punkte unseren Blicken. Aschenregen begann auf
iins herabzufallen, und als ich niich umwandte, bemerkte ich hinter uns einen
dicken Rauch, der wie ein reißeiider Strom dahinrollte. Wir wichen von der
Straße auf die Felder aus, um nicht im Gewühl erdrückt zu werden; aber
kaum hatten wir das gethan, so umgab uns eine Fiiisternis, die nicht mit der
einer mondlosen Nacht im Freien, sondern nur mit der in einem verschlossenen
Zimmer ohne Licht verglichen werden kann. Man hörte nichts als das Geschrei
von Kindern, das Jammern von Weibern und das Rufen von Männern; die
meisten glaubten, die letzte und ewige Nacht sei gekommen. Nach langer Zeit
erschien ein glimmendes Licht, das aber nur der Vorbote eines neuen Flammen-
ansbruchs war; bald bedeckte uns ein schwerer Schauer von Aschenregen, den
wir von Zeit zu Zeit abschütteln mußten, um nicht von ihm erdrückt und begraben
zu werden. Endlich, endlich erschien die Sonne wieder, aber blaß wie bei einer
Sonnensinsternis; alles umher war mit Asche rvie mit einem tiefen Schnee bedeckt.
Soweit die älteste und wohl zuverlässigste Kunde, welche von dem gewal-
tigen und furchtbaren Ausbruch des Vesuv am 20. Nov. 79 n. Chr. zu uns
herübergekommen ist. Drei der blühendsten und reichsten Städte Kampaniens:
Herculanum, Pompeji und Stabiä, wurden an diesem Tage mit allem,
was darin lebte und webte, durch einen Lavastrom und Aschenregen so tief
(17 bis 28 Meter) verschüttet, daß man ihre Stätte nicht mehr sah und später
die Städte Portici und Resina darauf erbaute. Erst im Jahre 1720 bei Gra-
bung eines Brunnens entdeckte man die verschütteten Städte wieder; seit dieser
Zeit sind reiche Schätze fiir die Kunde des Altertums daraus gewonnen worden.
Nach Plinius.
77. Die Hauptstadt der neuen Welt.
Heu-Port liegt auf einer Insel und wird auf mehreren Seiten von Inseln
umgeben. Von allen Seiten ist es zugleich von mächtigen Gewässern
Vaterländisches Lesebuch. 24
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
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