Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 215

1880 - Sondershausen : Eupel
215 Irland; Inselgruppen: die Kykladen, jonische Inseln, liparische Inseln, dänische Inseln u. s. w. Gebirge und Bodengestalt. Das höchste Gebirge sind die Alpen. Mit ihnen hängen zusammen die Apenninen, der Balkan und das europäische Mittel- gebirge. Isoliert sind die Pyrenäen, die spanischen, großbritannischen und skandinavischen Gebirge, der Ural und der Kaukasus. — Das Tiefland erstreckt sich von den Pyrenäen bis zum Ural und zerfällt durch die Weichsel in die sarmatisch e und nordeuropäische Tiefebene. Flüsse und Seen. Die größten Flüsse sind die Wolga (430 Mln.) und die Donau (380 Mln.) — Die Seen sind meist Flußseen, wie die Alpenseen, die O sisee u. s. w. Bevölkerung. 312 Mill. Einwohner, welche zum größten Theil der kaukasischen Rasse angehören. Die einzelnen Staaten. A. In Süd-Europa. 1. Die pyrenäische Halbinsel ist voller Gebirge und Tafelländer und hat sehr- wenig Tiefland. — Hochgebirge sind die Pyrenäen, die das^ Land von Frankreich scheiden, und die Serra Nevada im Süden. Außerdem die Terra Morena, das < ant ab rische, das iberische Gebirge und die Serra Estrella. — Flüsse: Minho, Duero, Tajo, Guadiana, Guadalquivir zum atlantischen Ozean; Ebro zum Mittelmeer. — Auf der Halbinsel zwei Staaten: Königreich Spanien, 9000 Q.-M-, 16vss Mill. Einw. Hauptstadt Madrid mit 367 000 E. Barcelona, Sevilla, Valencia, Malaga, Murcia, Cadiz, Granada, Zaragoza. Zu Spanien ge- hören die Inselgruppen der Balearen und Pityusen. — Königreich Portugal, 1670 Q.-M., 47g Mill. Einw. Hauptstadt Lissabon mit 253 000 E. Op orto. 2. Die apeuninische Halbinsel oder das Königreich Italien, 5400 Q.-M., 277s Mill. Einw., wird im Norden von den Alpen begrenzt und ist der Länge nach von den Apenninen durchzogen. Nur im Norden im Gebiete des Po eine große Ebene. Hauptfluß ist der Po, der mit seinen Nebenflüssen Tessin, Adda und Mincio zum adriatischen Meer geht. Ebendahin die Etsch. Arno, Tiber und Volturno fließen in das Mittelmeer. Rom mit 235 000 E. ist Hauptstadt des Königreiches und Sitz des Papstes. Neapel ist die belebteste Stadt. Mailand, Venedig, Verona, Mantua, Turin, Genua, Florenz, Pisa, Livorno. — Im Süden liegt die Insel Sicilieu mit der Hauptstadt Palermo. Daneben die liparischen und ägatischeu Inselgruppen. Die Insel Sardinien mit Cagliari ist durch die Straße von San Bonifacio von Corsika, das zu Frankreich gehört, getrennt. 3. Die Balkan-Halbinsel ist meist gebirgig und wird vom Balkan (Hämus) und dem Pindus durchzogen. Nur im Norden an der Donau ist ein bedeutendes Tief- land. Flüsse: Donau mit Morawa und Pruth zum schwarzen Meer. Maritza, Aspr o po kam os, Rusia. — Die Halbinsel zerfällt in folgende Staaten: a. Die europäische Türkei, 6140 Q.-M., 9 Mill. Einw. Hauptstadt Kon- stantinopel mit höchstens 600 000 E. Adrianopel, Philippopel, Saloniki Insel Candia (Kreta). b. Fürstentum Rumänien, 2317 Q.-M., 52/s Mill. Einw. Hauptstadt Bukarest mit 221 000 E. Jassy. 6. Fürstentum Serbien, 884 Q.-M., I2/» Mill. Einw. Belgrad. Kra- gujewetz. ä. Fürstentum Montenegro, 172 Q.-M., 300 000 Einw. Cettinje. 6. Königreich Griechenland, 910 Q.-M., 1% Mill. Einw. Hauptstadt Athen mit 55 000 E. Raup lia. Zu Griechenland gehören viele Inseln im ägeischcn Meer, darunter die größte Negroponte, sowie die jonischen Inseln Corfú, Cefalonia, Zante u. a. B. In Mittel-Europa. 4. Die österreichisch-ungarische Monarchie, 11300 Q.-M., 37% Mill. Einw. Gebirge: Alpen, Karpaten, die böhmisch-mährischen Gebirge. Tief- ebenen: das Marchfeld, die große und die kleine ungarische Tiefebene. Der Hauptfluß ist die Donau mit den Nebenflüssen March, Waag, Theiß; Inn, Leitha, Raab, Drau und Sau. Die Moldau in Böhmen fließt zur Elbe. Quell- gebiet der Oder und Weichsel. — Man theilt Österreich in a. die deutsch-slavischen Länder: Erzherzogtum Österreich mit der Reichs- Hauptstadt Wien 1 Mill. E. — Böhmen mit Prag 190000 E. -- Mähren mi Erünn 74000 E. — Schlesien mit Teschen. — Tirol mit Innsbruck. — Salz

2. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 34

1880 - Danzig : Axt
34 Ii. Teil. Erdbeschreibung. D. Mittel-Europa. vielen Jnselchen in den Lagunen erbaut; statt der Straßen hat die Stadt Kanäle; der Markusplatz ist berühmt. Pàdua. Verona. Mantua. Cremona (Geigen), d) Emilia: Bologna (bolonja), Univ.; Parma; Piacenza (piatschcnza); Modena; Ravenna; Carrara, am Meere, hat große Marmorbrüche. — 2) Mittelitalien: a) Die Marken, mit der Hauptstadt Ancona, b) Umbrien: Hauptstadt Perugia (perudscha). c) Toskana: Haupt- stadt Florenz am Arno; Livorno; Pisa. Zu Toskana gehört auch die Insel Elba, wo Napoleon I. eine Zeitlang lebte, ä) Der ehemalige Kirchenstaat: Nom an der Tiber ist die Hauptstadt des Königreichs, hat 280 000 Einwohner und heißt auch die „ewige Stadt." Hier ist der Sitz des Papstes (Residenz der Vatikan). Die in Kreuzform gebaute Peterskirche ist die berühmteste Kirche der Welt. Die Katakomben unter der Stadt sind unterirdische Gänge und Gewölbe, welche von den ersten Christen als Zufluchts- und Begräbnisstätten angelegt wurden. Der Vatikan und Qnirinal sind Paläste; die Engelsbnrg ist eine Citadelle. Alter- tümer sind: das Kolosseum, das Pantheon, das Kapitolium, die Trajaussänle. Die Stadt besitzt viele Kunstschätze und ist die wichtigste Bildungsstätte der Maler und Bildhauer. Zu Mittelitalien gehörtauch die kleine Republik San Marino (62 qkm). — 3) Unteritalien: a) Neapel oder das vormalige Königreich beider Sicilien ist reich an Südfrüchten, feinen Weinen (Lacrimar Christi) rc. Zu den Plagen gehören: Die Ausbrüche des Vesuv und Ätna, der Sirokko, die Erdbeben und Skorpione. Städte: Neapel am Vesuv, hat eine reizende Lage; die Lazzaroni bilden den ärmsten Teil der Bevölkerung. Die Städte Pompeji und H er cnlanum, welche einst durch den Vesuv verschüttet wurden, werden wieder auögcgraben. Gaöta, Salerno, Tarent, d) Die Insel Sicilien mit Palermo. Städte: Catania am Ätna; Messina, o) Die Insel Sardinien, mit der Stadt Caliari (kaljari). Nördliche Staaten der Balkanhalbinsel. 1) Das Fürstentum Rumänien, hat über 121 000 qkm, etwa 6 Mill. Einw., liegt auf dem linken Donauufer und besteht aus der Moldau mit der Hauptstadt Jassy und der Walachei mit der Hauptstadt Bukarest (bukarescht). — 2) Das Fürstentum Bulgarien (fast 98 Ooo qkm — 4 Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Sofia. 8) Das Fürstentum Serbien (fast 44 000 qkm — l1/« Mill. E.) mit der Festung Belgrad an der Donau. 4) Bosnien und die Herzegowina (fast 72000 qkm — 1% Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Serajewo. 5) Das Fürstentum Montenegro (fast 5000 qkm —190 Ooo Einw.) mit der Hauptstadt Cettigne ( tschettinje). Die europäische Türkei ist ein Kaisertum, hat 192 Ooo qkm und 6 Mill. Einw. Sie ist von Asien nur durch die Straße der Dardanellen und den Bosporus (2 km breit) getrennt. Das Klima ist mild und weniger heiß als in Italien. Der Boden ist außer- ordentlich fruchtbar, aber nicht fleißig angebaut. Die merkwürdigsten Produkte sind: Pferde, Kamele, Wölfe und Bären, Seidenraupen — Baumwolle, Mais, Reis, Südfrüchte, Tabak — Meerschaum. Die Türken bekennen sich zur muhamedanischen Religion und sind leiden- schaftliche Tabak- und Opiumraucher. Der Landesherr heißt Sultan, der erste Minister Großvezier, der Ministerrat Divan, die Kirche Moschee, die heilige Schrift Koran, der oberste Geistliche Mufti, die Geistlichen überhaupt nennt man Ulema. Provinzen: Rum-, Ili oder Romanie», Macedonie», Thessalien, Albanien, Ost-Rumelien. Städte: Kon- stantinopel (Stambul), in den ältesten Zeiten Byzanz genannt, hat über 600 000 E., liegt am Bosporus in herrlicher Lage; Pera,ugalatà und Skutari sind Vorstädte; das Serail (seraj) ist die frühere Residenz des Sultans nd bildet einen Stadtteil für sich. Adriano pel, an der Maritza. Philipoppel. Gallipoli. Salonichi (das alte Thessalonich). Zur Türkei gehört auch die große Insel Kreta. Das Königreich Griechenland enthält über 50 000 qkm und 1^ Mill. Einw. Es ist der südlichste Teil der Balkanhalbinsel. Das Land ist äußerst uneben, aber sehr fruchtbar und hat ein mildes Klima; in den südlichen Gegenden herrscht fast ewiger Frühling. Produkte wie in der Türkei. Die Bewohner sind griechisch- und römisch-katholisch. Während Griechen- land im Altertum der Sitz der höchsten Geistesbildung war, ist gegenwärtig die Schul- bildung nur dürftig. — Städte: Athen, hat 50 000 Einw., ist die berühmteste Stadt des Altertums, besitzt eine Universität, prächtige Altertümer, z. B. Tempel, Statuen rc. Korinth und Patras, am Golf von Korinth, Handel mit kleinen Rosinen (Korinthen). Nauplia, Festung. Die 3 letztenstädte liegen auf derhablinsel Morea oder dcmpeloponncs. Unter den Inseln merken wir außer den 7 jonischen: Euböa oder Negroponte, Tinos, Naxia, Paros. Die Städte Corfà und Zante auf den gleichnamigen Inseln. v. Mittel-Europa. Die Republik Frankreich, über 500 000 qkm, 40 Mill. Einw. Das Klima im Norden ist wie in Norddeutschland, im Süden sehr mild, so daß Südfriichte gedeihen. Die

3. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 33

1880 - Danzig : Axt
C. Süd-Europa. Sä welcher ein Gefängnis für Staatsgefangene war, die Paulskirche, die Westminster-Abtei, das Parlamentsgebäude, das britische Museum u. a. Etwa zweitausend Seeschiffe liegen fortwährend in London. Unter der Themse befindet sich ein Tunnel. Greenwich (grihnitsch); hier ist die Meridian-Sternwarte Englands. Dover, Ueberfahrt nach Calais in Frankreich. C a n t e r - bury (käntrbri). Southamton (sautämpten). Portsmouth (portsmöds). Cambridge (kähmbridsch), Univ. Oxford, Universität. Bristol (brist'l). Birmingham tbirminghäm). Liverpool (livverpul), nach London die größte Handelsstadt Europas. Manschester (mentchest'r), der erste Platz der Welt für Baumwollenwaren. Newkastle (njnkäss'l) Stein- kohlenwerke. — b. Schottland. Edinburg, Hauptstadt,Universität. Glasgow, Universität, Steinkohlen. Die Hebriden mit der Insel Staffa, worauf die berühmte Fingalshöhle. Die Bewohner der Orkaden und Shetlandsinseln sschetländs-) betreiben Fischerei und Eiderfang, o) Irland. Dublin fdöblin), Hauptstadt, Universität.— Belfast. — Zu Großbritannien gehören in Europa: Die Inseln Malta (im Mittelmeer) und Helgoland (vor der Elbmün- dung), sowie die Festung Gibraltar in Spanien. Außerdem hat dasreich auch noch viele außereuropäische Besitzungen. 0. Süd-Europa. Die pyrenäische Halbinsel oder Portugal und Spanien. Die Pyrenäen sind auf ihren Gipfeln stets mit Schnee und Eis bedeckt. Am Fuße des Gebirges liegt die Ebro ebene, in welcher Orangen, Ölbäume und Wein gedeihen. Im Süden ist das Klima im ganzen mild und der Winter fast unbekannt; es gedeihen dort die Dattelpalme, das Zuckerrohr, der Indigo, Wein und Südfrüchte. Sonstige Produkte sind: Merinoschafe, welche beständig im Freien bleiben und eine berühmte Wolle liefern, Esel, Maulesel, die Cochenille, Seidenraupen — viel Silber, Blei und Quecksilber. Die Bewohner sind katholisch, stolz, tapfer, freiheitsliebend, aber in der Bildung zurück. a) Das Königreich Spanien, 500 000 qkm, ist fast Iv2 mal so groß als das Königreich Preußen und hat 17 Mill. Einw. — Städte: Madrid, Hauptstadt am Man- zanarcs, auf öder Hochfläche, hat nach dem Sprichworte „drei Monate Winter und neun Monate Hölle": Universität, 333 000 Einw. In der Nähe das Lustschloß Aranj uez (aranchues). Valladolid (waljadolid). Saragossa, am Ebro. Toledo, am Tajo (tacho). Cordova, am Guadalquivir. Sevilla, (sevilja), am Guadalquivir, Columbus Grabmal. Granäda mit der Alhambra, dem Palast der frühern Maurenkönige. Cadix, Kriegshafeu am Golf von Cadix. Die Festung Gibraltar gehört den Engländern. Am Mittelmeer: Mälaga, Weingärten; Cartagena; Alicante; Valencia; Barcelona; Zaragoza (dsaragodsa) am Ebro. Im Norden liegt Navarra mit der Festung Pamplona, und das Baskenland mit der Stadt Bilbao. Von den Basken sagen die Castilianer: Sie schreiben Salomo und spechen dies Wort Nebukadnedzar aus, weshalb auch selbst der Teufel ihre Sprache nicht habe erlernen können, obgleich er sich eigends zu diesem Zweck sieben Jahre in Bilbao auf- gehalten. Die balearischen Inseln Mallorea (maljorka) mit der Stadt Palma und Menorca und die pityusischen Inseln im Mittelmeer. b) Das Königreich Portugal, fast 93 000 qkm, über 4^ Mill. katholische Einwohner. Lissabon am Tajo, Hauptstadt, 280000 Einw. Der Portugiese sagt mtt Stolz: ,,Wer Lissabon nicht gesehen, hat nichts gesehen." Oporto am Duero, Portwein, Coimbra ist eine Universitätsstadt. Die apenninische Halbinsel oder das Königreich Italien hat über 296 000 qkm, 28 Millionen Einwohner, und ist etwa 5/ö so groß wie Preußen. Die Halbinsel liegt zwischen dem adriatischen, jonischen und tyrrhenischen Meer. Das adriatische Meer bildet den Golf von Venedig, das jonische den Golf von Tarent, das tyrrhenische den Golf von Ge nua. Im Norden treten die Alp e n, worin der Montblanc liegt, ins Land. Die Apenninen durchziehen das Land der Länge nach; im mittlern Teile derselben liegen: die Hochebene der Abruzzen und die pontinischen Sümpfe. Das Klima ist im allgemeinen sehr mild; Schnee kennt man nur auf den höchsten Gebirgen. Zu den mildesten und fruchtbarsten Land- strichen gehören: Die Poebene, die Gegend von Genua und Florenz, ferner: Neapel und Sicilien. In Unteritalien gedeiht die Dattelpalme und Aloe. Hier herrscht auch zuweilen der heiße Wind Sirokko. Zu den Produkten gehören: Der Maulesel, der Thunfisch, die Sardellen und Seidenraupen, — der Reis und Wein, das Baumöl und Johannisbrot, die Apfelsinen, — Eisen (auf Elba); Schwefel (auf Sicilien). Marmor bei Carrara. Die Einwohner sind leichtblütiger und heiterer Natur und meist katholisch. Es giebt unter ihnen viele Bettler und Räuber. — Landeseinteilung. 1) Oberitalien: a) das Fürsten- tum Piemont: Turin, b) Herzogtum Genua: Genua, am Meer. 0) Die Lombardei und Venedig: Mailand mit einem berühmten Dom. Pavia. Venedig, auf Krüger, Realienbuch. Erdbeschreibung. 3

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 179

1859 - Lübeck : Rohden
Xiii. §. 7. Erniedrigung des republikanischen Rom. 179 §. 7. Erniedrigung des republikanischen Rom. Für das rasche Emporkommen des kleinen römischen Gemein- wesens war es von großer Bedeutung gewesen, daß es im Lauf der ersten drittehalb Jahrhunderte nur einen so seltenen Wechsel in seiner obersten Leitung erfuhr, daß nur sieben Könige auf einander gefolgt waren, jeder in mehr oder minderem Grade ausgezeichnet, je- der mit langem Leben und langer Regierungsdauer. Durch die um- sichtige und kräftige Haltung dieser Männer war Rom, als im Jahre 509 das Königthum abgeschafft wurde (es waren die Zeiten des Hag gar und Sacharja bei. dem Wiederaufbau des Tempels zu Jerusalem), schon stark, berühmt und mächtig geworden. Nicht bloß die Stadt Rom war groß und fest, zahlreich bevölkert und mit stattli- lichen Bauwerken verschönert; nicht bloß die verschiedenen Bestand- theile des Volks waren in einen festen Verband und wohlgeordnete Gemeinschaft gebracht und die Grundlagen der künftigen Staatsver- fassung in trefflichster Weise gelegt, sondern auch das römische Gebiet so bedeutend erweitert, daß sich der römische Oberbefehl und Einfluß von der etruskischen Stadt Tarquinii im Norden bis zur Stadt Alba im Süden, ja darüber hinaus bis zum Vorgebirge von Circeji und nach Anrur (Terracina) erstreckte. Schon sorgten römische. Colonieen dafür, daß römisches Blut, römische Sitte, römische Opfer, römische Staatsverfassung sich im weiten Umkreise über das westliche Mittel- Italien ausbreiteten. Von fernen Staaten her kamen Gesandte mit Begrüßungen und Geschenken zu dem mächtigen ausblühenden Römer- staat. Griechische, ja karthagische Häfen schlossen mit den Römern Handelsverträge. Kurz, Rom war unter seinen Königen reich und mächtig geworden. Aber das änderte sich gewaltig mit der Vertrei- bung der Könige. Auch die Römer erfuhren, daß Untreue ihren eignen Herrn schlägt. So geflissentlich auch die römischen Geschichts- schreiber über die Zeit der Schmach und Erniedrigung Rom's hin- wegeilen, so können sie doch nicht verdecken, daß die Etrusker sich Rom's bemächtigten, daß mit den Latinern unglücklich gekämpft wurde, daß fast alle unterworfenen Städte und Volksstämme abfielen, daß fast alles eroberte Land wieder zuruckgegeben werden mußte, daß Rom für lange Zeit auf seine allernächste Umgebung beschränkt wurde, ja daß es anderthalb Jahrhunderte dauerte, bis es nach langem müh- seligen Kampf nur erst alles das wiedergewonnen hatte, was es bei Vertreibung der Könige bereits besaß, aber in den ersten Jahren der Republik wieder verlor. v 12 *

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 211

1860 - Stuttgart : Hallberger
211 seillc am Mittelmeer, von mehreren tausend Landhäusern-umgeben; Handel mit dem Morgenland; Oel; Seife; gegen 200 t. E. Straßburg, in der Rheinebene, Süd- dentschland bedrohende (ehemals beschützende) Festung; Münster. In den Niederlanden: Brüssel, östlich von der Schelde; feinste Spitzen; gegen 200 t. E. Ant- werpen an der Schelde; Seehandel; Dom; gegen 100 t. E. Rotterdam an der Maas (Rhein); Seehandel; gegen 100 t. E. Haag. Amsterdam an der Zuyder- see, in sumpfigem Boden auf eingerammten Baumstämmen erbaut (wie z. B. bei steinernen Brückenpfeilern geschieht); bedeutendste holländische Handelsstadt; von vielen Kanälen durchschnitten; über 200 t. E. In England: London um die untere Themse, den Rheinmündungen gegenüber, wohl die größte Stadt (nemlich auf der ganzen Erde); erste Handelsstadt; künstliche Wasser- becken zu beiden Seiten des Flusses (Docks); Themsetunncl; größte Bierbrauerei; Kirchen für die verschiedensten Sprachen und Glaubensbekenntnisse; St. Paulskirche; Sammlungen und Vereine aller Art; Bibelgesellschaft; 2'/, Millionen E. (gleich der Bevölkerung Württembergs und des halben Badens zusammen), darunter auch viele Deutsche; deutsches Hospital; jährliche Vergrößerung Londons etwa um die Häuser- zahl Stuttgarts; schroffster Abstand zwischen Armut und Reichthum. Liverpool, zweite größte Handelsstadt, und Manchester, größte Fabrikstadt; dort Einfuhr, hier Verarbeitung der Baumwolle; jede um 400 t. E. Leeds, der größte Tuchmarkt; eine Tuchhalle mit 1800 Stauden; gegen 200 t. E. Diese drei Städte im Norden von England bilden mit den vielen großen Städten um sie her die gewerbsamste Gegend auf der ganzen Erde. Birmingham, in der Mitte Englands, erste Fabrikstadt in Metallwaaren aller Art; im Jahr mehrere 100 t. Gewehre; in einer Fabrik sechzig Millionen Stahlfedern jährlich; 200 t. E. Bristol im Südwesten; Seehandel; Gießereien; über 100 t. E. Edinburgh, über Hügel und Thäler hin schön gebaut; 200 t. E. Glasgow; etwa 14,000 Baumwoll-Webstühle; 300 t. E. Beide Siaote in Süd-Schottland. Dublin, an der irischen See; irische Leinwand. 300 t. E. Cork an einem schönen Hafen; Seehandel; irische Auswanderung; über 100 t. E. 1 i ' ' ' In Italien: Turin, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte Italiens, gegen 200 t. E. Mailand; Dom aus weißem Marmor mit 5000 Standbildern; Seidenfabriken; Käse- und Getreidemarkt; gegen 200 t. E- Venedig, zwischen Sümpfen (Lagunen genannt), auf vielen Inseln, erbaut auf eingerammten Baumstämmen; Gondeln statt der Wa- gen; viele Brücken; lange Eisenbahnbrücke; Paläste; Markusplatz; Seehandel; 100 t. E. Diese drei Städte in der Po-Ebene. Florenz, am Arno; Dom; Knnstschätze; über 100 t. E. Rom, in wenig angebauter Gegend, an der Tiber, in der Mitte Italiens und des südlichen Europas; an Denkmälern reichste Stadt Euro- pas; einst Beherrscherin der heidnischen, darauf der christlichen Welt (Pabstthnm); über 300 Kirchen; St. Peterskirchc, die größte aller Kirchen; Kunstschätze; gegen 200 t. E. Neapel, an einem der schönsten Golfe, nahe dem Vesuv; Toledostraße; 400 t. E. Lazzaroni's. Palermo aus der Insel Sicilien; der Winter mild 14*

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 212

1860 - Stuttgart : Hallberger
212 als in Stuttgart der Frühling; längster Tag 14^ Stunden, kurze Dämmerung; gegen 200 t. E. Auf dev pyrenäifchen Halbinsel: Madrid, in der Mitte Spaniens, auf einer kahlen, von hohen Bergen über- ragten Hochfläche, 2000 Fuß über dem Meer, im Quellgebiet des Tajo; Gemälde; über 200 t. E. Barcelona, au der Ostküste, erste Fabrik- und Handelsstadt Spa- niens; Baumwollfabrikation; über 100 t. E. Sevilla, in meist eintöniger Tiefebene, am Guadalquivir; Handel; Tabaksfabrik; Oelpflanzung; 100 t. E. Cadix, auf einer Landzunge westlich von der Straße von Gibraltar; Seehaudel. Granada, noch höher gelegen, als Madrid, in einer fruchtbaren Landschaft am Nordfuß des süd- spanischen Schueegebirges; maurische Bauart; maurischer Königspalast, eines der prächtigsten Gebäude Europas. Malaga, an der Südküste; Ausfuhr von Wein und Südfrüchten. Lissabon, oberhalb der Tajomündung, auf dem ansteigenden Gestade des seeartig erweiterten Tajo schön gelegen; Wasserleitung; über 200 t. E. In Skandinavien: Stockholm, in und an einer Meerenge zwischen einem inselreichen See und einer inselreichen Bucht; Gebäude, Felsklippen, waldige Inseln durch einander gemengt aus dem Meere hervortretend; Eisenmagazin; Standbild Gustav Adolphs; gegen 100 t. E. Kopenhagen, am Sund, in wohl angebauter Gegend; über 100 t.e. In Nußland: Moskau, in der Mitte Rußlands; ehemalige Hauptstadt; mehrere hundert Kir- chen; Kreml (Festung); unter den Vorstädten auch eine „deutsche"; zum Theil neu gebaut seit 1812; eine der umfangreichsten Städte:, europäische und asiatische Bau- art, Paläste und ärmliche Hütten durch einander; über 300 t. E. St. Peters- bur g, wohl die prächtigste Hauptstadt; in öder Landschaft um die Newamündungen : außerhalb des eigentlichen Rußlands; au der Ostsee; längster Tag 18'/, Stunde; lange Dämmerung; gegen 500 t. E. Odessa, am schwarzen Meer; Getreideausfuhr; Talg; gegen 100 t. E., darunler viele Deutsche; schwäbische, namentlich von aus- gewanderten Württembergern bewohnte Bauerndörfer im Umkreis; fünfzehn Meilen nördlich eines Namens Stuttgart. In Ungarn: Ofen-Pesth, am Westeude der großen ungarischen Tiefebene, am hohen westlichen und riefen östlichen Donauuser; Hauptort des ungarischen Handels, besonders Wein-. Handel; über 100 t. E., von etwa zwölferlei Sprachen. In der Türkei: Constan tinopel, Stambul der Türken, größerntheils über Hügel und Thäler einer Halbinsel malerisch ausgebreitet: am Marmarameer; zugleich am Südende des Bosporus und daher Schlüssel zum schwarzen Meer; ein Stadttheil ans asiatischem User; Moscheen-Knppetn; Minarets (Thürme); Sophien-Moschee, Seehandel; viel- leicht über 700 t. E. Abrianopel, an einem Hügel mitten in einer der schvn'te« Ebenen; über 100 t. E.

7. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 61

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 61 bcn aber auch viele Veränderungen durch unterirdische Feuer erfahren. Eine Probe davon geben jene Berge, welche feu- rige geschmolzene Massen auswerfen. Sie heißen feuerspei- ende Berge (Vulkane). „ Dergleichen ist z. B. der Vesuv im Königreich Neapel, der Ätna auf der Insel Sicilien, der Hecla mif der Insel Island. Die Masse, welche sie von Zeit zu Zeit auswerfen, heißt Lava. Anfangs ist sie heiß und flüs- sig; aber endlich erkaltet sie und wird hart; ja im Fortgan- ge der Zeit verwittert sie, überzieht sich mit Erde und wird fruchtbar. B. Die Naturreiche. Um die einzelnen Naturkörper zu übersehen, theilt man sie nach ihrem Wesen, ihren Gestalten, ihren Eigenschaften und ihren Zusammensetzungen in Reiche, Classen, Ordnungen, Familien, Gattungen und Arten. So zerfallen alle Natur- körper ihrer Gestalt lund ihrer innern Einrichtung nach in zwei große Abtheilungen- Die einen bestehen äußerlich wie innerlich aus verschiedenen Theilen, deren jeder eine gewisse bestimmte Verrichtung hat, mittels welcher diese Naturkörper sich erhalten. Diese Theile nennt man ihre Werkzeuge oder Organe und die Körper danach organische, d. i. Thiere lind Pflanzen. Die andern bestehen entweder gar nicht aitö ver- schiedenen Theilen, oder wenn sie aus verschiedenen Theilen bestehen, so hat doch keine eine Verrichtung zur Erhaltung des Ganzen; da ihnen also die genannten Werkzeuge oder Organe fehlen, so heißen sie unorganische, Irden oder Mine- ralien. Die organischen Naturkörper zerfallen wieder in zwei Abtheilungen, in solche, unter deren Werkzeugen einige den Körper in Bewegung setzen, d. t. Thiere; in solche, denen die Werkzeuge zur freien Bewegung fehlen, d. i. Pflanzen. Thiere und Pflanzen nennt man auch lebendige und schreibt ihnen Leben zu, oder Thätigket auö eigener Kraft. Also zer- fallen die Naturkörper in drei Theile, oder Reiche, in orga- nische und lebendige' mit freier Bewegung,, Thiere, in drga- nische und lebendige ohne diese freie Bewegung, Pflanzen, und in unorganische und leblose Irden. 1. Irden.' Die unorganischen Körper, von denen bis jetzt etwa 10,000 Arten bekannt sind, haben keine besonderen Werkzeuge zu ihrem

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 383

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 383 — theils zur See nach Italien und vereinigte sich mit Victor Ema-nnels Streitkräften. Die Oesterreicher fochten tapfer, aber mt-< glücklich: ihr alter Radetzky lebte uicht mehr. Sie verloren einige Gefechte, zuletzt die mörderische Schlacht bei So lferino, die ihnen 22,000 Mann kostete. Damit war der Krieg entschieden. Oesterreich behielt zwar Venedig, mußte aber die Lombardei abtreten, die Victor Emannel mit Sardinien vereinigte. Auch das mittlere Italien, dessen Fürsten bei dem allgemeinen Aufstande ihrer Unterthanen die Flucht ergriffen hatten, fiel bald dem glücklichen Kömge zu; nur ein Theil des Kirchenstaates mit der Hauptstadt Rom blieb unter der Herrschaft des Papstes. Freilich ließ sich der Kaiser Napoleon die geleistete Hülse mit Savoyen , dem Stanunlanbe Victor Ernanuels, und der Grafschaft Nizza bezahlen, welche er mit Frankreich verband. 3. Die Gründung des Königreichs Italien. — Im folgenden Jahre landete Garibaldi, der kühne Führer italienischer Freischaaren, mit tausend Mann auf Sizilien, wo er von oem Volke unter dem Rufe: „Italien und Victor Emannel!" wie ein Befreier empfangen wurde. In wenigen Wochen war die ganze große Insel in seiner Gewalt. Dann setzte er mit seinem kleinen Heerhaufen von Messina über die Meerenge nach dem Festlande über. Es bedurfte feiner ernstlichen Kämpfe: eine Stadt Süditaliens nach der andern schloß sich ihm an, und bald hielt er seinen Einzug in die Hauptstadt, Neapel. Auch hier wurde Victor Emannel zum Könige ausgerufen, und ganz Italien mit Ausnahme von Venedig und Rom war nun zu einem Reiche vereinigt. Victor Emannel nannte sich hinfort König von Italien und machte das schöne Florenz zu seinem Herrschersitz. 4. Vollendung der Einigung Italiens. — Ein neuer Kamps gegen Oesterreich fügte dann auch die altberühmte «Seestadt Venedig mit ihrem Gebiete dem neuen Königreich Italien hinzu. Als nämlich im Jahre 1866 ein Krieg zwischen Oesterreich und Preußen (Nr. 141) ausbrach, schloß Victor Ema-nuel mit dem letzteren einen Bnnb und zog gegen Oesterreich von

9. Brandenburg - S. 16

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
16 Wichtige Städte sind: Basel, Zürich (Zwingli), Genf mit bedeutender Uhren- sabrikation, Schaffhansen mit dem berühmten Rheinfall. — Fürstentum Liechten- stein mit Vaduz. § 30. Das Kaisertum Österreich hat größtenteils katholische Bewohner, die verschiedenen Volksstämmen angehören, unter denen aber der slavische vorherrscht. Österreich ist außerordentlich reich an Produkten aller Art. Die Gebirge (Alpen, Karpaten, Sudeten, Erzgebirge) haben reiche Salzwerke, bedeutende Eisen-, Gold-, Silber- und Quecksilbergruben. Die Ebenen erzeugen viel Getreide, Wein, Tabak, Holz. Hauptflüsse sind: Donau mit March, Theiß —Inn, Drau, Save; Elbe mit Moldau und Eger; Weichsel. Das Land zerfällt in deutsche und nichtdeutsche Länder. Die deutschen Länder: 1. Erzherzogtum Österreich mit der Hauptstadt Wien (an?). Sie hat über 1 Mill. Einw. 2. Herzogtum Salzburg mit Salzburg. Hallein (berühmte Saline). 3. Steiermark mit dem Hauptorte Graz. 4. Istrien mit Triest. 5. Kärnten (Klagenfurt). 6. Krain (Laibach). 7. Dalulatien (Zara). 8. Tyrol, ein Alpenland, hat herrliche Thäler und die Hauptstadt Innsbruck. 9. Böhmen, von Bergen eingeschlossen, ist eins der frucht- barsten Länder Europas und besitzt viele der berühmtesten Gesundbrunnen. Haupt- stadt ist Prag (an?), 6/5. 1757 — Friede 23/8. 1866). Karlsbad und Teplitz sind berühmte Badeorte, Schlachtorte: Kollin (18/6.1757), Lowositz(l/10.1756), Kulm (30/8. 1813) und Königgrätz (3/7. 1866). 10. Mähren niit Brünn und dem Schlachtorte Austerlitz (2/12.1805). 11. Österreich.-Schlesien mit Teschen (17 7 9). 12. Galizien. Weichsel und D ns e st er haben hier ihren oberen Lauf von den Karpaten. Hauptstadt ist Lemberg, Krakau starke Festung (8/4. 1525). Wieliczka hat das reichste Salzlager der Erde. 13. Buckowina mit Czernowitz ftscher). Nichtdeutsche Länder: 1. Ungarn, eine von den Alpen und Karpaten umschlossene Tiefebene. Die Gebirge sind reich an Gold. Silber, Kupfer, Eifen, Steinkohlen, Salz und Holz. Hauptstadt ist Budapest fpescht) (an?), andere wich- tige Städte: Preßburg, Tokay mit berühmtem Wein. 2. Siebenbürgen mit Her- mannstadt. 3. Kroatien und Slavonien mit Agram und Essek feschek). 4. Bos- nien mit Serajewo. § 31. Südeuropa. Das Königreich Portugal hat katholische Bewohner. Südfrüchte, nämlich herrlicher Wein (Rosinen), Mandeln, Citronen, Apfelsinen, Fei- gen, Oliven bilden Ausfuhrartikel. Hauptströme sind Tajo und Duero. Haupstadt ist Lissabon (an?), eine andere Oporto (am?) Zu Portugal gehören noch die Insel Madeira, die Azoren und die Insel des grünen Vorgebirges (kapverdische). Das Königreich Spanien hat katholische Bewohner, die vorzugsweise Schaf- zucht und Seidenbau betreiben. Hauptgebirge sind die Pyrenäen, Hauptströme Ebro, Tajo ftachhoj, Duero, Guadiana und Guadalquivir. Das Klima ist warm. Die Hauptstadt heißt Madrid. In Sevilla fßewilja) ist das Grabdenk- mal des Kolumbus; Barcelona und Cadix fkadisj sind wichtige Handelsstädte. Gibraltar gehört den Engländern. Zu Spanien gehören die Balearen; in Asien die Philippinen; in Afrika die kanarischen Inseln, und in Amerika Cuba und Portoriko. § 32. Das Königreich Italien hat katholische Bewohner. Viehzucht, Seidenbau, Weinbau sind ihre Beschäftigungen. Die Apenninen mit dem Vesuv, Teile der Alpen liefern Marmor, Schwefel, Eisen und Kupfer. Po, Etsch und der Tiber sind die Hauptflüsse. Hauptstadt ist Rom (an?), die weltberühmte Hauptstadt der alten Römer, mit dem Vatikan (Residenzschloß des Papstes), der Peterskirche, der größten der Welt, und vielen andern schönen Bauwerken. Im Norden liegen: Tu- rin, Florenz, Mailand. Venedig ist auf Pfählen erbaut. Neapel am Vesuv ist die volkreichste Stadt Italiens. Aus Sizilien liegt Palermo.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 369

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
77. Die Hauptstadt der neuen Welt. 369 Feuersäulen und Flammen aller Art. Das Meer war nicht zu beschissen; es mar schaurig und wild, so, als ob es sich selbst verschlänge und durch das Erdbeben zurückgedrängt würde. Das Ufer war tief ins Meer hineingedrängt und lag voll Seetiere, die trocken ans dem Saude zurückgeblieben. Ein Schwefel- geruch verbreitete sich. Plinius legte sich auf ein ausgebreitetes Tuch auf die Erde, — alles floh. Er wachte auf, und zwei treue zurückgebliebene Sklaven stützten ihn; — aber sogleich sank er tot wieder nieder, — der dicke Dunst hatte ihn erstickt. Drei Tage später wurde es wieder Tag; man fand ihn, einem Schlafeudeu, nicht einem Toten gleich. Schon mehrere Tage vor dem Ausbruche, erzählt an einer andern Stelle jener Schriftsteller, hatten verschiedene Erdstöße stattgefnnden, die aber wenig beachtet wurden, da sie in Kampanien sehr gewöhnlich sind; in der Nacht aber nach dem Ausbruch waren sie so heftig, daß sie gänzliche Zerstörung zu drohen schienen. Am nächsten Morgen ivar das Licht äußerst matt, und die Gebäude schwankten noch immer. Die Wagen, in welchen wir die Stadt verlassen hat- ten, rollten auf dem erschütterten Erdboden hin und her. Eine furchtbare, schwarze Wolke leuchtete oft von Flammen, welche Blitzen glichen. Bald darauf schien sich die Wolke zu senken und das ganze Meer zu bedecken, und wirklich entzog sie die nächstgelegenen Punkte unseren Blicken. Aschenregen begann auf iins herabzufallen, und als ich niich umwandte, bemerkte ich hinter uns einen dicken Rauch, der wie ein reißeiider Strom dahinrollte. Wir wichen von der Straße auf die Felder aus, um nicht im Gewühl erdrückt zu werden; aber kaum hatten wir das gethan, so umgab uns eine Fiiisternis, die nicht mit der einer mondlosen Nacht im Freien, sondern nur mit der in einem verschlossenen Zimmer ohne Licht verglichen werden kann. Man hörte nichts als das Geschrei von Kindern, das Jammern von Weibern und das Rufen von Männern; die meisten glaubten, die letzte und ewige Nacht sei gekommen. Nach langer Zeit erschien ein glimmendes Licht, das aber nur der Vorbote eines neuen Flammen- ansbruchs war; bald bedeckte uns ein schwerer Schauer von Aschenregen, den wir von Zeit zu Zeit abschütteln mußten, um nicht von ihm erdrückt und begraben zu werden. Endlich, endlich erschien die Sonne wieder, aber blaß wie bei einer Sonnensinsternis; alles umher war mit Asche rvie mit einem tiefen Schnee bedeckt. Soweit die älteste und wohl zuverlässigste Kunde, welche von dem gewal- tigen und furchtbaren Ausbruch des Vesuv am 20. Nov. 79 n. Chr. zu uns herübergekommen ist. Drei der blühendsten und reichsten Städte Kampaniens: Herculanum, Pompeji und Stabiä, wurden an diesem Tage mit allem, was darin lebte und webte, durch einen Lavastrom und Aschenregen so tief (17 bis 28 Meter) verschüttet, daß man ihre Stätte nicht mehr sah und später die Städte Portici und Resina darauf erbaute. Erst im Jahre 1720 bei Gra- bung eines Brunnens entdeckte man die verschütteten Städte wieder; seit dieser Zeit sind reiche Schätze fiir die Kunde des Altertums daraus gewonnen worden. Nach Plinius. 77. Die Hauptstadt der neuen Welt. Heu-Port liegt auf einer Insel und wird auf mehreren Seiten von Inseln umgeben. Von allen Seiten ist es zugleich von mächtigen Gewässern Vaterländisches Lesebuch. 24
   bis 10 von 120 weiter»  »»
120 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 120 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 7
4 3
5 3
6 53
7 13
8 0
9 6
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 13
16 0
17 21
18 1
19 2
20 0
21 0
22 1
23 6
24 5
25 0
26 1
27 0
28 1
29 3
30 4
31 0
32 0
33 0
34 1
35 3
36 1
37 9
38 41
39 0
40 10
41 3
42 3
43 3
44 60
45 2
46 1
47 0
48 0
49 39

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 496
1 2814
2 97
3 538
4 888
5 446
6 1232
7 361
8 191
9 1731
10 430
11 905
12 1516
13 439
14 275
15 306
16 4046
17 9661
18 194
19 1313
20 194
21 2643
22 372
23 1728
24 2216
25 422
26 1114
27 322
28 1435
29 741
30 102
31 184
32 204
33 120
34 520
35 143
36 534
37 654
38 1730
39 2160
40 473
41 537
42 2830
43 744
44 479
45 1789
46 341
47 262
48 652
49 561
50 605
51 622
52 614
53 112
54 1391
55 263
56 559
57 272
58 415
59 743
60 549
61 548
62 253
63 118
64 493
65 730
66 337
67 401
68 640
69 616
70 1317
71 1326
72 738
73 368
74 224
75 1019
76 1003
77 6427
78 327
79 795
80 243
81 760
82 2025
83 910
84 2575
85 669
86 596
87 1411
88 236
89 209
90 901
91 1188
92 4510
93 233
94 4089
95 421
96 229
97 221
98 1663
99 96

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 1
2 3
3 0
4 0
5 0
6 19
7 0
8 0
9 0
10 0
11 7
12 0
13 7
14 3
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 10
33 1
34 7
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 45
46 0
47 3
48 0
49 0
50 1
51 1
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 6
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 3
78 13
79 0
80 0
81 9
82 0
83 42
84 0
85 0
86 5
87 6
88 0
89 2
90 10
91 2
92 0
93 0
94 0
95 9
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 3
103 0
104 0
105 1
106 0
107 2
108 1
109 1
110 3
111 0
112 0
113 3
114 1
115 1
116 0
117 0
118 0
119 6
120 0
121 1
122 3
123 0
124 5
125 1
126 5
127 1
128 1
129 0
130 0
131 3
132 0
133 27
134 0
135 0
136 0
137 23
138 8
139 0
140 1
141 1
142 4
143 7
144 0
145 2
146 5
147 0
148 1
149 18
150 0
151 0
152 0
153 10
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 1
160 58
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 1
172 0
173 0
174 0
175 5
176 4
177 1
178 3
179 0
180 0
181 1
182 0
183 1
184 1
185 0
186 0
187 0
188 16
189 0
190 1
191 0
192 0
193 45
194 0
195 6
196 0
197 30
198 0
199 0